Warum ich schreibe – Meine Liebeserklärung an die Wort-Welt
„Warum schreibst du?“ Diese Frage stellt Gabi in ihrem Aufruf zur Blogparade. Ein wertvoller Impuls, mal etwas tiefer zu graben und dieser Frage auf den Grund zu gehen (An dieser Stelle: Danke Gabi). Als Texterin schreibe ich fast täglich. Und habe meine ganz spezielle Beziehung zur Wort-Welt. In diesem Blogbeitrag erzähle ich jedoch nicht vom Schreiben aus einer beruflichen, sondern persönlichen Sicht. Wie die Wortliebe zu mir fand, was mich beim Schreiben inspiriert und was die Buchstabenmalerei für mich bedeutet, dazu mehr in den kommenden Zeilen.
Leseliebe oder: Wie alles begann
Es ist 1991. Ich bin 7 Jahre alt. Mit Taschenlampe und Buch unter der Bettdecke, versinke ich in die Abenteuer von „Alice im Wunderland“. Fasziniert von der Geschichte, schaffe ich es nicht, das Buch zur Seite zu legen. Zu spannend sind die Erlebnisse. Zu aufregend die Gedanken- und Gefühlswelt der Figuren. Und so bleibt mein Blick auf das Buchstaben-Dickicht gefesselt… Ich erinnere mich an diese Situation, als wäre sie gestern gewesen. Und ich habe sie nicht nur bei „Alice im Wunderland“ erlebt. Von Grimms Märchen bis zu den lustigen Taschenbüchern habe ich in meiner Kindheit alles verschlungen. Der Reiz daran: Sich in andere hineinzudenken und hineinzuversetzen. Neue Sichtweisen aufzusaugen und andere Welten zu erleben. Und der Wunsch – auch wenn er damals noch eher unbewusst war – irgendwann selbst Geschichten zu schreiben.
Vom Lesen zum Schreiben. Und es hat BOOM gemacht!
Meine Leidenschaft für das Schreiben besteht, seit ich gelernt habe Worte aneinanderzureihen. In der Schule war ich das schräge Kind, das sich nicht auf Sport oder die Pause, sondern auf den Deutschunterricht gefreut hat. Aufsätze zu schreiben war für mich jedes Mal ein Highlight. 50 Minuten lang in unterschiedlichste Geschichten ein- und abtauchen. Sich darin verlieren und wieder finden. Der Knackpunkt im Schreibprozess war jener, als ich verstand, aus einzelnen Sätzen eigene Geschichten zu basteln. Vom Tagebuch über Kurzgeschichten bis hin zu Gedichten – Worte haben schon immer anziehend auf mich gewirkt. Und auch, wenn es Zeiten gab, in denen ich wenig bis gar nicht geschrieben habe, so hat die Wortliebe immer wieder zu mir zurückgefunden.
Was mich beim Schreiben inspiriert
Mein Herz schlägt für Geschichten, die auf den ersten Moment unscheinbar wirken. Erzählungen vom Alltag. Von greifbaren Erlebnissen. Mich fasziniert weniger das funkelnde Einhorn mit Regenbogen-Flügel (obwohl das auch schön ist), als der dreckige Esel auf der Wiese. Wie geht es ihm? Wie ist er hier hergekommen? Woran denkt er? Gewöhnliche Fragen, die oft außergewöhnliche Antworten liefern. Genau darin liegt meine Inspiration fürs Schreiben: Im Gewöhnlichen. Denn das Gewöhnliche ist facettenreicher als wir oft denken. Und das macht es so besonders. Es lädt dazu ein, genau hinzusehen. Den Blick für Details zu schärfen. Mehr zu erfahren und zu verstehen. Und es fordert uns heraus, nicht nur an der Oberfläche zu kratzen, sondern in die Tiefe zu gehen. Um Substanz zu finden.
Warum ich schreibe – Mein persönliches Fazit
- Schreiben ist für mich Freiheit. Der Ort, an dem ich sein darf, wer ich bin. Denken und fühlen darf, was und wie ich will.
- Schreiben gibt mir Sicherheit. Wie die beste Freundin, die mit mir gemeinsam die Tiefs durchsteht und die Hochs feiert.
- Schreiben bedeutet für mich beobachten und aufmerksam sein. Geschichten sehen und sichtbar machen, die von anderen übersehen werden.
- Schreiben heißt für mich stillstehen, reflektieren und weitergehen. Ehrlich hinfühlen, erkennen und verändern.
- Schreiben emotionalisiert und beruhigt. Lässt die Zeit vergessen und macht den Moment erlebbar.
- Schreiben schafft ein Gefühl des fasziniert und berührt seins.
- Schreiben verbindet und lässt gemeinsame Wert-Welten entstehen. Um Grenzen zu durchbrechen und Neues zu schaffen.
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